Brockenlokomotiven 99 7231 - 99 7247

Nach Übernahme der privaten Schmalspurbahnen im Harz durch die Deutsche Reichsbahn 1949 bestand akuter Mangel an leistungsfähigen Triebfahrzeugen. Die Deutsche Reichsbahn beauftragte daher den VEB Lokomotivbau "Karl Marx" Babelsberg mit dem Bau von 17 Lokomotiven, die auch für die ebenfalls meterspurige Strecke Eisfeld - Schönbrunn in Thüringen gedacht waren. Die Lokomotiven wurden zwischen 1954 und 1956 gebaut und erhielten die Nummern 99 231 – 99 247.

Ab 1956 übernahmen sie den Reisezug- und Güterverkehr im Bereich der Harzquer- und Brockenbahn und verdrängten die älteren Lokomotiven auf die Selketalbahn. 1970 erhielten sie die Nummern 99 7231 – 99 7247. Nach Stilllegung der Strecke Eisfeld – Schönbrunn kamen auch die dort eingesetzten vier Lokomotiven 1973/74 in den Harz. Bis 1981 wurden alle 17 Lokomotiven auf Ölhauptfeuerung umgerüstet, aber aufgrund der Ölkrise in der DDR gleich anschließend wieder auf Rostfeuerung zurückgebaut.

1993 übernahm die HSB alle 17 Lokomotiven. Von ihnen sind ca. zehn Stück planmäßig bei den Einsatzstellen Wernigerode und Nordhausen Nord im Einsatz. Von 2004 bis 2012 lief ein umfangreiches Rekonstruktionsprogramm, was insbesondere den Ersatz von Rahmen und Zylindern beinhaltete.

Die als "Brockenloks" bezeichneten Lokomotiven prägen wegen ihrer hohen Anzahl noch heute das Bild der Harzer Schmalspurbahnen.

GrößeWertEinheitFormelzeichenBemerkungen
Fahrgeschwindigkeit40/40Km/hVmaxvw/rw
Reibungslast47,5MtQLr-
Masse 64,5tM ldbei vollen Vorräten
Mittl. Kuppelachslast 9,5Mt--
Betriebsgattung K57.10---
Achsfolge 1'E1'---
Kesselüberdruck 14barP kHöchstdruck
Zylinderdurchmesser 500mm--
Kolbenhub500mm--
Rostfläche 2,8qm--
Rauchrohre 32Anzahl--
Heizrohre 114Anzahl--
Bremsbauart ---EMV 10 mit Zusatzbremse
Kohlevorrat 4t--
Wasservorrat 8m3--
Steuerungsbauart ---Heußinger mit Kuhnscher Schleife
Schieberbauart ---Troffimoff (vereinfacht)
in Gussschild-Optik mit Schlüsselkette
6,90 € *